Bunte Kostüme und tolle Akrobatik

von Sebastian Schmid, MZ

Die LED-Kostüme der Tänzergruppe von FiLoBau verstärkten die eindrucksvolle Choreographie. Foto: Schmid

WÖRTH. Schon beim Einmarsch des Hofstaats und der Gardemädchen war klar, dass die Prunksitzung der Narradonia wieder eine riesige Gaudi wird. Frenetisch beklatschte das Publikum die Narren und bereitete ihnen einen großartigen Empfang in der Wörther Turnhalle. Den Auftakt der Show bildete die Bambini-Garde, die in den blau-weißen Kostümen über die Bühne wirbelte. Mit akrobatischen Hebefiguren, Spagaten und Sprüngen verzückten die Kleinen die Gäste.

Weiter ging es mit Georg Walsberger. Als Büttenredner nahm er den Stadtrat aufs Korn und hatte über jedes Ratsmitglied ein kleines Wortspiel im Gepäck. „Ich könnte einen schönen Diener machen“, sagte Reinhard. „Red‘ doch du nicht so einen Blechschmidt“, antwortete Thomas. „Wir bräuchten lieber einen Apfelbeck“, meinte Rudolf. „Nein, wir brauchen noch Oster(m)eier“, sagte Beate.

Rothfischer als Wildköder

Auch den Eklat der vergangenen Sitzung thematisierte Walsberger: Harald verließ sprachlos den Raum. Andrea antwortete: „Und dann von Lieven sie ihn.“ Zum Schluss hatte der Laiendarsteller, der vor allem für die Kolping-Bühne aktiv ist, noch einen Knaller für das Publikum. „Wie nennt man jemanden, der Wild ködert?“, fragte er. Antwort: „Einen Rotfischer.“ Schallendes Gelächter und ein schmunzelnder Bürgermeister Anton Rothfischer waren der Lohn für den Spaßvogel.

Die Tanzgruppen der Narradonia erhielten viel Applaus. Foto: Schmid

Zünftig ging es auch bei der Stadtkapelle zu, die sich als Zwerge und Märchengestalten maskiert hatte. Weil Dirigent Georg Kulzer vergessen hatte, seinen Taktstock mitzubringen, nahm er kurzerhand einen Apfel, um den Musikern den Rhythmus vorzugeben. „Wir sind keine Zwerge mehr!“, rief er dem begeisterten Publikum zu. „Wir sind zur Stadtkapelle erwacht!“ Mit ihrer traditionellen bayerisch-böhmischen Blasmusik bildeten sie einen Kontrast zu den modernen Liedern, zu denen die Garden tanzten. Auf dem Höhepunkt spielte die Kapelle den Tiroler Marsch. Das Publikum ging mit und belohnte die Musiker mit tosendem Applaus. Zum Schluss versteigerte Georg Kulzer seinen Taktstock-Apfel.

Auch der zweite Streich der Kolping-Bühne kam bei den Jäcken hervorragend an. Ein Mann betritt eine Amtsstube und will sein „Viecherl“ anmelden. Die Amtsdienerin antwortet: „Sie meinen ihr Vehikel?“ Darauf der Mann: „Ja kann schon sein. Ich weiß nicht, wie sie das hier nennen.“ Sie will wissen, von welchem Hersteller das vermeintliche Fahrzeug stammt. „Es waren zwei“, sagt der Mann. „Das muss ein Prototyp sein“, meint sie daraufhin. Sie gibt ihm ein Autoschild und sagt: „Das müssen sie festschrauben und beleuchten.“ Entgeistert fragt der Mann: „Wie soll ich das machen? Festschrauben würde noch gehen. Aber beleuchten?“

Eine entnervte Staatsdienerin

Georg Walsberger hielt die Büttenrede. Foto: Schmid

Schließlich klärt sich das Missverständnis auf und der Mann kapiert, dass er in der KfZ-Zulassungsstelle gelandet ist. „Das macht nichts. Ich muss auch noch meinen Mercedes anmelden“, meint er. Die entnervte Staatsdienerin antwortet: „Dann kommen sie am besten am Montag wieder.“ Als der Mann wissen will, warum erst am Montag, entgegnet sie: „Weil ich da frei habe.“ Auch diese Einlage quittierte das Publikum mit viel Beifall.

Vor dem Auftritt der Tänzergruppe von FiLoBau gingen die Lichter in der Turnhalle aus. Gespannt warteten die Gäste, was sie als nächstes erwartet. Schwarze vermummte Gestalten betraten die Bühne. Mit ihren Light-Suits führten sie einen Strichmännchen-Tanz vor. Mit ihren leuchtenden blinkenden Anzügen voller LEDs vollführten sie eine sehenswerte Choreographie mit vielen Lichteffekten. Tosender Applaus war der verdiente Lohn für die gelungene Darbietung.

 

Quelle: Mittelbayerische Zeitung vom 27.02.2017

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