Heinz Maier bis 2017 Teamchef der "Narradonia"
von Volker Denkert
Schlimmer Vorfall eines Alkoholmissbrauchs beim Schläferball beschäftigt die Gesellschaft
Wörth. (jr) Eine bessere Vorbereitung geht nicht. Schnell besetzt waren die Ehrenämter der Faschingsgesellschaft. Chef im Team, das in den nächsten drei Jahren Verantwortung übernehmen und den Verein in die Zukunft führen wird, bleibt Heinz Maier. Den Auftrag zur Fortsetzung seines Engagements verband der 61-jährige Präsident allerdings mit einer klaren Ansage. 2017 ist für ihn Schluss: "Definitiv und unwiderruflich. Dann ist die Altersgrenze wirklich erreicht."
Betroffenheit verbindet sich nach wie vor mit einem schlimmen Vorfall am 15. Februar im Rosenhof, mit dem die Gruppe aber sehr offen und offensiv umgeht. Auch bei der Jahreshauptversammlung am Montag im Gasthof Geier. Eine unbeschwerte, heitere Party sollte der Schläferball werden, ein froher, unterhaltsamer Abend für das vornehmlich junge Publikum. Die gute Stimmung wird aber noch vor Mitternacht getrübt. Ein Mädchen, erst 17 Jahre jung, bricht zusammen. Der Grund: Vollrausch! Die Jugendliche hat zu viel getrunken, viel zu viel. Notarzt und Sanitäter werden alarmiert. Nach der Erstversorgung wird sie zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus gebracht. Auch die Polizei ermittelt. Beamte der PI befragen den Wirt und Vertreter der Gesellschaft, die da "ganz schnell der schwarze Peter" gekommen könne, wie Heinz Maier bekräftigt. Auch er muss sich kurze Zeit später bei der Polizeidienststelle rechtfertigen und seinen Beitrag zur Aufklärung des Sachverhalts leisten.
Offene Fragen
In der Nachbetrachtung stellen sich für den Präsidenten und für die Mitglieder schon einige Fragen, die so einfach nicht zu beantworten sind. Wie lässt sich eine derart schreckliche Situation verhindern, die einen Verein sofort in ein schlechtes Licht rücken kann? Wie können Lücken in der Kontrolle geschlossen werden, wenn das Personal des Veranstalters weder die Vorlage des Personalausweises verlangen, noch einen Blick in die Taschen werfen darf, in denen viel zu häufig
hochprozentiger Alkohol mitgebracht wird? Wer macht sich also schuldig? Der Wirt oder die gastgebende Gemeinschaft? Und überhaupt: "Warum", bedauert Heinz Maier, "können manche jungen Leute offenbar nur total besoffen feiern?"
Die Faschingsgesellschaft musste jedenfalls nicht nur erfahren, dass durch diese richtig beängstigenden Ereignisse erhebliche Unannehmlichkeiten entstehen. Bestätigung gefunden hat vor allem auch die Erkenntnis, dass ein Gastgeber bei der Einhaltung der Jugendschutzbestimmungen nicht streng und vorsichtig genug sein kann. Eine Lehre für die Zukunft: "Noch besser aufpassen", heißt die Devise des Präsidenten, dem durchaus bewusst ist, dass diese Forderung - zumal
in einem vollen Haus - leichter erhoben als erfüllt ist. Mit der Veranstaltungsstätte ergibt sich ohnehin noch ein Problem. Es besteht mittlerweile nicht mehr. Der griechische Pächter Vassilios Tampakis hat das Restaurant "Philippos" im Rosenhof schon ein Jahr nach der Übernahme aus wirtschaftlichen Gründen aufgegeben. Heinz Maier schließt daher nicht aus, dass sich "Frohsinn" für den Hof- und Staatsball im Januar ein neues Lokal suchen muss.
Prinzenpaare gesucht
Insgesamt verlief die Saison 2013/14 aber ganz nach den Vorstellungen des Präsidenten. "Toll gemacht", lobte er das Prinzenpaar Jasmin Bamberg und Markus Eisenhut, die sich für ihr Engagement nochmals einen Sonderbeifall verdienten. In der kommenden Runde, das ist sicher, werden sie diese Aufgabe nicht mehr übernehmen. "Wir werden uns auf die Suche
nach neuen Hoheiten begeben müssen, für den kleinen und für den großen Hofstaat", bekräftigte Maier, der in diesem Zusammenhang auf den Beistand aller "Frohsinn"-Freunde hofft: "Wer Interessenten kennt, soll
sich sofort melden."Alle Anerkennung zollte er zudem dem Präsidium für die konstruktive Zusammenarbeit, den tüchtigen Trainerinnen, an die er kleine Geschenke verteilte, und Bürgermeister Rothfischer für die Organisation des 14.Faschingszuges, der allemal eine Werbung für die Gesellschaft und für den Ort war. Sehr dankbar ist er auch den Feuerwehrleuten, dem BRK und dem Bauhof, Claudia Meinhart und Hans Piendl für Entgegenkommen und Hilfsbereitschaft.
Das neue Präsidium
Schriftführerin Bettina Dums erwähnte in ihrem Bericht, dass der große Hofstaat in der abgelaufenen Saison acht und die jungen "Narradonen" 13 Auftritte bestritten haben. Nach der wirtschaftlichen Bilanz von Jasmin Bamberg, der die beiden Kassenprüfer Resi Baumann und Erich Lessmann eine tadellose Buchführung bescheinigten, leitete Bürgermeister Anton
Rothfischer die Neuwahlen. Kapitän im Team bleibt weiterhin Heinz Maier, der per Akklamation ohne Gegenstimme bestätigt wurde. Ihm zur Seite stehen Stellvertreter Harry Stangl, Zeremonienmeister Uli Knott, der Christian Limmer ablöst, Schriftführerin Bettina Dums, Kassenverwalterin Angelika Schwesinger sowie die Beisitzer Jasmin Bamberg, Martin
Gritschmeier, Markus Eisenhut und Volker Denkert, der sich um eine ansprechende Homepage bemühen wird.
Gleich nach Ostern gilt das Augenmerk schon wieder der nächsten Saison. Am 22. April beginnt um 20 Uhr im Gasthof Geier eine erste Besprechung für die Jugendlichen und die Mitglieder des großen Hofstaates, zwei Tage später treffen sich Bambini- und Kindergarde. Neulinge werden in beiden Gruppen natürlich gerne aufgenommen. Am 5. und 6. Juli ist Rust das Ausflugsziel. Anmeldungen nimmt Harry Stangl entgegen, der sich abschließend über jede Spende für den kranken Sohn eines Arbeitskollegen freute.
(Quelle: Donau-Post vom 09.04.2014)