Narren stellen die Faschingsweichen

von Walter Schiessl, MZ

WÖRTH. Heinz Maier, Präsident der Wörther Faschingsgesellschaft „Narradonia“, kann aufatmen. „Wir haben heuer wieder ein schönes Prinzenpaar“, lässt er wissen und fügt an, dass die neuen Majestäten mit dem ganzen Faschingsstaat am 11. November im Bürgersaal präsentiert werden. „Die Prinzessin und den Prinzen hatte ich schon lange im Auge“, erzählt der 66-Jährige, der beim ersten Faschingszug der „Narradonia“ 1988 selbst als Prinz fungierte. Seitdem lenkt er die Geschicke der Wörther Narren, die im nächsten Jahr wieder einen pompösen Faschingszug auf die Beine stellen werden. „20 Kilo Bonbons erhält jede teilnehmende Gruppe“, verspricht Schriftführerin Bettina Dums, bei der die Anmeldungen für den Gaudiwurm erfolgen sollen.

Der Gaudiwurm wird sich am 11. Februar 2018 durch die Straßen bewegen. Die Vorbereitungen sind schon angelaufen. Foto: Schießl

Präsident ist zugeknöpft

„Da muss man schon gute Nerven haben“, sagen auch Victoria und Martin Wild, die diese Aufgabe in der letzten Saison innehatten. Den Beiden hat es großen Spaß gemacht, den vier Garden bei den Auftritten vorauszumarschieren, einen flotten Walzer mit mindestens einer Zugabe aufs Parkett zu legen und dann die örtliche Prominenz mit Orden zu dekorieren und Bussis zu verteilen. Ein neues Prinzenpaar sei nun gefunden, vermeldet Heinz Maier, der natürlich nicht mehr über die beiden Persönlichkeiten verraten will. „Aus mir wird man kein Wort herausbringen“, gibt sich der Wörther Ober-Narr völlig zugeknöpft. Die Überraschung soll es eben am 11. November um 19 Uhr im Bürgersaal geben und keine Sekunde früher. Bei dieser Veranstaltung sollen dann auch die vier Garden der Öffentlichkeit vorgestellt werden und natürlich das Kinderprinzenpaar Anna I. und Josef I., die beide schon im letzten Fasching getanzt haben und im Gegensatz zum „großen“ Prinzenpaar um eine weitere Saison verlängert haben. Das tänzerische Programm, für das die Garden schon seit fast einem dreiviertel Jahr fleißig üben, bekommen dann die Wörther am 6. Januar zum ersten Mal zu sehen. „Wir hoffen darauf, auch im kurzen Fasching der Saison 2017/18 wieder viele Auftritte zu haben“, sagt Heinz Maier, der kein Hehl daraus macht, dass die Anschaffung der Kostüme der Garden auch gegenfinanziert werden müsse.

Die Wörther „Narradonen“ sind neben den Sarchingern die einzige Faschingsgesellschaft, die die fünfte Jahreszeit am Laufen hält. Zu verdanken ist das einer Riege um Heinz Maier, der nach eigenem Bekunden im April seine letzte Amtszeit angetreten hat. „2020 nach dem Faschingszug wird definitiv Schluss sein“, sagt er, „denn dann müssen die Jüngeren ran“.

Die Vereine grübeln schon

Doch zuvor muss der 66-jährige noch seinen vorletzten Gaudiwurm auf die Beine stellen. Er wird sich am 11. Februar 2018 ab 14.14 Uhr durch die Straßen schlängeln. Nach dem Umzug wird das närrische Treiben im Rosenhof fortgesetzt.

Die Vorbereitungen dafür sind längst angelaufen. Schriftführerin Bettina Dums sammelt schon die Anmeldungen der Gruppen, die, so hoffen sie und Heinz Maier, viele örtliche Ereignisse aufs Korn nehmen werden. „Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt“, gibt Heinz Maier schon mal vor. Die Wörther Narren und ihre Gastvereine präsentierten sich in den vorausgegangenen Jahren sehr einfallsreich, was sich auch durch den Besuch vieler Schaulustiger aus dem weiten Umkreis ablesen lässt.

In Erinnerung geblieben sind viele Spitzen, die die Teilnehmer auf den bunt dekorierten Gefährten dem staunenden Publikum genüsslich vorführen, seien es die Polder-Thematik, die Parkregelungen in der Innenstadt oder die Abnehmpläne durch McDonald’s gewesen. Aber auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und Nikolas Sarkozy, der damalige französische Präsident, wurden nicht von der Wörther Narren verschont. Sie grübeln jetzt schon wieder heftig...

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